Erkrankungen bei Hunden
Die häufigsten Erkrankungen bei Hunden betreffen die Gelenke, die Wirbelkörper, das Gebiss, Nerven- und Immunsystem sowie den Magen-Darm-Trakt.
Der vom Wolf abstammende Hund ist grundsätzlich ein sehr robustes Tier. Der Mensch hat aber durch Überzüchtungen und eine nicht mehr artgerechte Haltung und Ernährung im Laufe der Jahre leider seines dazu beigetragen, dass viele Hunde heutzutage unter den verschiedensten Erkrankungen leiden. Krankheiten die früher kaum oder sogar gar nicht auftraten. Ganz oben auf der Liste stehen die Gelenkerkrankungen.
Hunde können durch die unterschiedlichsten Faktoren sowohl bereits in jungen Jahren, als auch zu Beginn des Alterungsprozesses unter verschiedenen Gelenkerkrankungen leiden. Wobei auftretende Gelenkprobleme im Alter, wie auch bei uns Menschen, meist auf einen natürlichen Verschleiß zurückgehen. Wobei dem natürlichen Verschleiß der Gelenke, insbesondere der Knorpel, auch schon in jungen Jahren vorgebeugt werden kann.
Nicht selten werden Gelenkerkrankungen von vielen Hundebesitzern erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt, wenn der Hund Auffälligkeiten in seinem Bewegungsablauf, seinem Gangbild, aufzeigt. Teilweise kann es schon zu diesem Zeitpunkt vorkommen, dass die Gelenke des Hundes bereits deutliche Schäden aufweisen – nun gilt es schnell aktiv zu werden!
Die bekanntesten Erkrankungen im Überblick:
Arthritis – Gelenkentzündung
Die Arthritis ist eine sehr häufige Gelenkerkrankung bei Hunden. Sie äußert sich durch eine schmerzhafte und nicht selten chronische Entzündung der Gelenke und wird in die bakterielle Infektion, Arthritis durch Pilzwucherung und die rheumatische Arthritis unterteilt. Die Arthritis wird zudem häufig durch einen Verscheiß der Gelenkknorpel ausgelöst, da hierdurch die verschiedenen Belastungen durch die Bewegungen der Hunde ungedämpft auf die Gelenke einwirken können. Durch die Reibungen entstehen wiederum Entzündungsherde an den Gelenken, die mit enormen Schmerzen einhergehen können und den Hund in seiner natürlichen Agilität erheblich einschränkt. Teilweise kann auch ein geschwächtes Immunsystem für die Arthritis (mit)verantwortlich sein. Weitere Informationen unter: Arthritis beim Hund
Arthrose – Gelenkverschleiß
Bei der Arthrose handelt es sich um einen gravierenden Gelenkverschleiß, welcher wiederum aus den ungeschützten Belastungseinwirkungen durch einen abgenutzten Knorpel und einem Mangel an Gelenkflüssigkeit entstehen kann. Weist ein Knorpel langfristig eine erhebliche Abnutzung auf und kann daher die verschiedenen Belastungseinwirkungen nicht optimal dämpfen und puffern, so kommt es an dem betroffenen Gelenk zu einem irreparablen Verschleiß, ein sogenannter Knochenabrieb setzt ein. Aus dem Gelenksverschleiß resultieren zumeist dauerhafte Schmerzen sowie auch erhebliche Versteifungen und früher oder später stellen diese Syndrome für einen Hund eine gravierende Einschränkung seiner Lebensqualität dar. Weitere Informationen unter: Arthrose beim Hund
Hüftgelenkdysplasie
Als Hüftgelenkdysplasie (HD) wird eine nicht selten angeborene oder auch im fortgeschrittenen Alter erst auftretende Fehlstellung der Hüfte bei Hunden bezeichnet. Die Hüftgelenkdysplasie ist ein typisches Merkmal für die Überzüchtung einer Hunderasse. Die Fehlstellung der Hüfte des Hundes tritt meist in Kombination mit einem Gelenkverschleiß auf, wobei die HD nicht selten auch der Auslöser sein kann. Die Symptome der Hüftgelenkdysplasie sind zumeist in einem auffälligen Gangbild und einer Schwäche in den Hinterläufen zu beobachten. In einem fortgeschrittenen Stadium kann die Fehlstellung des Hüftgelenks massive Schmerzen auslösen. Weitere Informationen unter: Hüftgelenkdysplasie beim Hund
Patellaluxation
Unter einer Patellaluxation verstehen wir eine Fehlstellung der Kniescheibe bei Hunden oder auch ein plötzliches Herausspringen der Kniescheibe aus ihrer Führung. Als Ursache für die Patellaluxation können sehr unterschiedliche Faktoren in Betracht gezogen werden, sehr oft ist hierfür eine angeborene Fehlstellung der Kniescheibe verantwortlich. Jedoch kann auch eine nicht ausreichende Menge an Gelenkflüssigkeit oder ein abgenutzter Gelenkknorpel eine Patellaluxation auslösen. Verbleibt die Kniescheibe in der verrenkten Position, so kann es zu weiteren Beschädigungen des Kniegelenks und zu Schmerzen durch Gelenkentzündungen und Verschleißerscheinungen kommen. Überzüchtungen gelten als einer der Auslöser für eine Patellaluxation. Weitere Informationen unter: Patellaluxation beim Hund
Die Wirbelkörper
Spondylose
Spondylose (auch Wirbelsäulenverschleiß genannt), ist ein Sammelbegriff für degenerative Veränderungen an Wirbelkörpern. Der medizinische Begriff Spondylose wird für die Bezeichnung einer degenerativen Erkrankung der Skelettstruktur des Hundes verwendet, wobei es sich beim Hund um eine Rückbildung der Zwischenwirbelkörper, der Knorpel, der Bänder im Bereich der Wirbelsäule und im späteren Verlauf auch der Wirbel selbst handelt. Die Spondylose kann in einem fortgeschrittenen Stadium die Nervenleitbahnen innerhalb der Wirbelkörper verletzen, sofern es durch den Knorpelrückgang zu einer Schädigung der Wirbelkörper kommt. So können wiederum zahlreiche, nervlich bedingte Probleme, wie Lähmungen, Inkontinenz, Zittern (Tremor) bis hin zu einer verminderten Sehfähigkeit auftreten. Weitere Informationen unter: Spondylose beim Hund
Das Nervensystem
Inkontinenz
Hinter einer (Harn oder Kot) Inkontinenz kann sich eine Blasen- oder Muskelschwäche, eine Kastration, aber auch ein Bandscheibenvorfall oder eine beginnende, oder schon akute Spondylose (Spondylosis deformans) verbergen. Hinzu kommt, dass mit dem Alterungsprozess eine nachlassende Funktion der Nervenzellen einhergeht. In vielen Fällen sind verletzte oder geschwächte Nervenbahnen, unabhängig der damit verbundenen Vorerkrankung, für eine Inkontinenz mitverantwortlich. Weitere Informationen unter: Inkontinenz beim Hund
Degenerative Myelopathie
Ein Absterben der Rückenmarksbahnen, die für die Signalübertragung zwischen dem Gehirn und den Nerven der Gliedmaße verantwortlich sind, wird als degenerative Myelopathie bezeichnet. Sie kommt überwiegend bei großen Hunden vor. Betroffen sind zuerst die Hintergliedmaße, Hunde beginnen im Gangbild zu schwanken, verlieren die hintere Muskelkraft, sinken immer mehr in der Hinterhand ein und können schließlich vollkommen gelähmt sein. Im Verlauf können auch die Vordergliedmaße, die Atem- und Rachenmuskulatur beeinträchtig werden. Um die geschädigten Nervenzellen möglichst wieder zu regenerieren, ist die Gabe eines vollständigen Vitamin-B-Komplex empfehlenswert.
Demenz
Auch Hunde können an der einer kognitiven Dysfunktion, auch Demenz genannt, erkranken. Zumeist betrifft es ältere Hunde, wie auch bei uns Menschen. Das nachlassen der kognitiven Fähigkeiten hat Auswirkungen auf das Erinnerungsvermögen, die Lernfähigkeit, Auffassungsgabe und Aufmerksamkeit. Das dadurch geänderte Verhalten des Hundes und führt zu einem sehr auf die Erkrankung angepassten Umgang mit dem Hund. Leider ist eine Demenz nicht heilbar, aber mit einem speziellen Vitamin-B Komplex für Hunde kann der Fortschritt verlangsamt werden.
Gebiss & Maul
Mundgeruch
Mundgeruch kommt sehr häufig bei Hunden vor. In der Regel wird er durch gasbildende Bakterien im Mund- und Rachenraum ausgelöst. Zahnstein, nicht artgerechtes Futter und rassebedingte Veranlagungen gehen dabei meist Hand in Hand. Weitere Informationen unter: Mundgeruch beim Hund
Zahnstein und Plaque
Auch Zahnstein und Plaque gehört leider zu den typischen Erkrankungen unserer domestizierten Haushunde. Wo der Wolf keine Probleme mit hat, da ist Zahnstein beim Haushund zudem oftmals der Auslöser für Folgeerkrankungen, wie Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen, Zahnwurzelentzündungen, Zahnausfall bis hin zu Leber- und Nierenschäden. Die Ursachen sind in der Regel in der Ernährung zu finden, wobei jedoch besonders kleinere Rassen, wie zum Beispiel der Yorkshire Terrier und Chihuahua, besonders anfällig für Zahnstein sind. Weitere Informationen unter: Zahnstein beim Hund
Magen-Darm-Trakt
Durchfall, weicher Kot und Übersäuerungen beim Hund können die vielfältigsten Ursachen haben. Die Fütterung, z.B. eine Intoleranz auf einen Futtermittelbestandteil, ein zu hoher oder zu niedriger Protein- oder Kohlenhydratanteil, ein Bakterienbefall (z.B. Helicobacter), parasitäre Einzellern wie Giardien oder auch eine Immunschwäche (meist in Kombination), können als Auslöser in Frage kommen. Auch psychosomatische Auslöser, wie Stress oder Angst, sind auch bei Hunden nicht ungewöhnlich. Hier ist es wichtig der Ursache auf den Grund zu gehen, ein guter Tierheilpraktiker ist dabei der richtigen Ansprechpartner. Nachdem die Ursache gefunden und behoben wurde, ist es in der Regel wichtig die Darmflora wieder aufzubauen und so die Verdauung des Hundes wieder in Schwung zu bringen.