In diesem Artikel geht es um Haut und Haar bei Hunden – aber anders als Du es vielleicht erwarten wirst. Ein schönes Fell und eine gesunde Haut hängen nicht nur von äußerer Pflege ab, sondern spiegeln auch den gesamten Gesundheitszustand Deines Vierbeiners wider. Wie beim Menschen kann auch beim Hund ungesunde Ernährung zu fettiger Haut, strähnigem Haar und anderen Problemen führen. Deshalb ist es wichtig, bei der Ernährung auf Qualität zu achten und Discounterfutter sowie Trockenfutter, das oft mit Unsummen an Werbegeldern beworben wird, zu meiden. Stattdessen solltest du Deinen Hund artgerecht ernähren, so wie er es verdient! Denn wenn die Ernährung stimmt, können nicht nur Probleme mit Haut und Haar gelöst werden, sondern die gesamte Gesundheit Deines Hundes beginnt zu strahlen.
Ein minikleiner Exkurs
Es ist unwahrscheinlich, dass ein billiges Futter eine gute Qualität hat. Eine Dose für 99 Cent oder ein Sack Futter für ein paar Euro können kein hochwertiges Futter enthalten. Auch wenn Stiftung Warentest bestimmte Futtersorten wie A, L oder P empfiehlt, solltest Du diese Empfehlung nicht einfach blindlings übernehmen. Es ist wichtig zu wissen, nach welchen Kriterien das Hundefutter getestet wurde.
Fütterst Du Discounterfutter oder Futter von großen (Online-)Futteranbietern? Dann muss ich Dir leider sagen, dass Du möglicherweise nicht genügend Wissen hast, um eine fundierte Entscheidung über das Futter deines Hundes zu treffen. Vielleicht stammen Deine Informationen über die Ernährung von Hunden aus Werbeversprechen der Futtermittelindustrie, gekauften Testberichten, gefälschten Bewertungen oder fragwürdigen Empfehlungsseiten im Internet. Auch Dein Tierarzt ist möglicherweise nicht qualifiziert genug, um Dir eine fachkundige Empfehlung geben zu können, da Ernährung in vielen Studiengängen für Tierärzte keine große Rolle spielt. Stattdessen verdient er möglicherweise Provisionszahlungen von Futtermittelherstellern für jede Futterempfehlung.
Es gibt jedoch qualifizierte Tierärzte, die sich auf die Ernährung von Hunden spezialisiert haben. Leider sind sie jedoch schwer zu finden. Solche Experten würden Dir niemals ein minderwertiges Futter empfehlen, auch nicht als Diätfutter, hypoallergenes Futter oder Spezialfutter für bestimmte Rassen oder Krankheiten.
Vielleicht klingt das alles ein wenig kompliziert für Dich. Aber was genau ist Geflügelprotein? Wie rechnet man Frischfleisch auf Trockenfleisch um? Und wie viel Fleischanteil muss in einem Hundefutter enthalten sein, damit es überhaupt als Hundefutter verkauft werden darf? Keine Sorge, wenn Du diese Fragen nicht beantworten kannst, bist Du nicht alleine. Aber behaupte bitte auch nicht, dass Du genau weißt, was ein gutes Futter ausmacht. “Aber ich muss mich doch auf jemanden verlassen können”, sagst Du? Aber musst du das wirklich? Ist Dein Hund nicht wert, dass Du dich intensiv mit dem Thema Ernährung beschäftigst, um eigenverantwortlich handeln zu können? Wenn Du das alles schon weißt, dann musst Du Dich selbstverständlich nicht angesprochen fühlen. Aber vielleicht möchtest Du trotzdem weiterlesen?
Selbst bei teurem Futter ist der Preis kein Garant für hochwertige Inhaltsstoffe. Bei solchen Firmen sind die Werbeausgaben in der Regel noch höher, das spiegelt sich im Futterpreis, aber selten in der Qualität wieder. Und ein Wolf auf der Verpackung kostet ja auch einiges 🙂 Daher ist es wichtig, die Deklaration genau zu lesen. Aber leider verstehen viele Hundehalterinnen diese nicht. Auch wenn Du dazu gehörst, musst Du Dich nicht schämen, denn dahinter steckt oft ein komplexes System. Wenn Du glaubst, dass “frisches Fleisch” drin ist, nur weil es auf der Verpackung steht, dann hast Du noch viel zu lernen. Aber es geht hier um die Gesundheit Deines Familienmitglieds, also solltest Du dich beeilen, um mehr darüber zu erfahren. Hilfreich ist auch eine Beratung von einem*r zertifizierten Ernährungsberater*in für Hunde. Er oder sie kann Dir das System hinter der Futtermittelindustrie erklären und Dir zeigen, was ein vollwertiges und artgerechtes Futter ausmacht. Bitte behalte im Hinterkopf, dass 90% aller Fertigfutter nicht das sind, was sie vorgeben zu sein, und es nicht im Interesse vieler Hersteller liegt, dass Dein Hund gesund und glücklich alt wird. Das ist ein Fakt! Aber zurück zum Thema Haut und Fell…
Denn gesunde Ernährung bringt schönes Fell
Um die Gesundheit der Haut und des Fells Deines Vierbeiners zu fördern, ist es wichtig, dass das Futter Omega-3-Fettsäuren enthält. Falls dies nicht der Fall ist, kannst Du Fisch- oder Krillöl sowie pflanzliche Öle wie Lein- und Hanföl dem Futter zufügen. Achtung: In vielen Fertigfuttern werden alte Fette und Öle verwendet, damit die Brocken zusammenpappen. Eine Überlastung der Haut kann zu Hautreizungen oder Entzündungen führen, die häufig mit Juckreiz verbunden sind. Um dies zu vermeiden, ist die Leistungsfähigkeit der inneren Entgiftungsorgane von entscheidender Bedeutung. Du kannst die Niere und Leber Deines Hundes durch Kräuter wie Brennnessel oder Löwenzahn stärken, indem Du sie kleingeschnitten unter das Futter mischst. Besonders ältere Hunde haben oft Schwierigkeiten beim Fellwechsel. Auch hier kann eine Unterstützung durch hochwertige Öle hilfreich sein.
Allerdings solltest Du skeptisch sein, wenn in Deinem Futter viele Pflanzen und Kräuter enthalten sind. Schau genau hin, wie viel Prozent davon tatsächlich enthalten sind. Oft sind diese nur als Beruhigungsmittel für das Gewissen des Halters oder der Halterin enthalten. Wenn jedoch besonders viele Kräuter enthalten sind, solltest Du aufgrund von möglichen Wechselwirkungen noch vorsichtiger sein.
Es ist wichtig, dass Du Dich um die Gesundheit Deines Hundes kümmerst, indem Du ihm eine artgerechte Ernährung bietest. Es kann hilfreich sein, einen zertifizierten Ernährungsberater*in für Hunde zu konsultieren, der oder die Dir die Wahrheit über die Futtermittelindustrie erzählt und Dir bei der Auswahl eines vollwertigen und artgerechten Futters hilft. Bitte beachte, dass 90% der Fertigfutter nicht als Futter bezeichnet werden sollten und viele Hersteller kein Interesse daran haben, dass Dein Hund gesund alt wird.
Haariges von unserem Vierbeinern
Fell und Haut sind ein Spiegel für die Gesundheit Deines Hundes und es ist wichtig, dass Du das Haarkleid Deines Vierbeiners kennst und typgerecht pflegst.
Kurze Haare und nichts darunter – diese Hunde brauchen keinen Hundefriseur. Ihre Haare sind nur 1 cm lang und sie haben keine Unterwolle. Alle 6 – 8 Wochen werden die alten Haare unbemerkt gegen neue ausgetauscht. Jedes Haar hat eine genetisch festgelegte Lebensdauer. Eine wöchentliche Massage mit einer Gumminoppenbürste regt die Durchblutung der Haut an und verhindert, dass sich die kurzen Haare auf Kissen oder dem Sofa verewigen – falls es jemanden stört.
Hunde mit Stockhaar haben weniger als 4 cm lange, glatte Deckhaare und dichte Unterwolle. Das Fell wird zweimal im Jahr erneuert, wobei die oberen Haare sechsmal ersetzt werden. Im Herbst sterben die kurzen, feinen Wollhaare des Sommers ab und die erste Winterwolle kommt hervor. Die feinen Unterwollhärchen müssen jetzt ausgebürstet werden. Im Spätsommer sollte der Hund einmal täglich gebürstet werden, im Frühjahr sogar zweimal am Tag.
Wenn Unterwolle und Deckhaar gleich lang sind, ist das zwar sehr schön und kuschelig, aber solche Hunde haaren ganzjährig. Im Sommer sind sie deshalb besonders hitzeanfällig. Du solltest Deinen Hund so oft wie möglich bürsten, damit das sog. Doppelfell luftig bleibt. Wenn es zu stressig wird oder Du keine Zeit hast, hast Du wahrscheinlich nicht darauf geachtet, was für einen Hund Du in die Familie aufgenommen hast. Dein Hund, Dein Job.
Terrier haben eine Unterwolle, die von rauen, längeren, oft lockigen oder gewellten Grannenharen bedeckt wird. Diese bleiben oft stecken, wenn sie abgestorben sind und müssen deshalb alle 4-6 Monate ausgezupft werden. Das Auszupfen kannst Du per Hand oder mit einem Trimm-Messer machen.
Pudel, Doodles und einige andere Hunde haben keine Unterwolle und ihre gelockten Deckhaare fallen nicht aus, sodass sie nicht haaren. Das macht sie besonders für Menschen geeignet, die allergisch gegen Hundehaare sind. Allerdings musst Du das Haarkleid dieser Hunde pflegen, am besten mit Schere oder Rasierer, um Verfilzungen zu vermeiden.
Wenn Du einen Hund hast, dessen Haarpflege zu aufwändig für Dich ist, kannst Du einen Hundefriseur aufsuchen. Aber denke daran, dass die Zeit und Arbeit für die Pflege des Haarkleids immer zu Deinen Aufgaben als Hundehalter gehören sollten (insofern Du es körperlich erledigen kannst).
Fellgeruch bei nassen Hunden – woher kommt das?
Hunde können manchmal streng riechen, besonders wenn sie nass sind. Das Fell hat dann einen charakteristischen, meist sehr unangenehmen Geruch. Aber warum ist das so? Ein Hund beherbergt einen regelrechten Mikrokosmos, abertausende Bakterien und Hefen leben auf seinem Fell und seiner Haut. Wenn der Hund nass wird, werden die von Mikroorganismen produzierten Stoffwechselprodukte freigesetzt, was den klassischen “Nasserhund”-Geruch verursacht. Sobald der Hund wieder getrocknet ist, verschwindet der Geruch von selbst.
Diese Hefen und Bakterien im Hundefell sind weder schädlich noch krankhaft, sie produzieren organische Verbindungen, die uns als unangenehmer Geruch vorkommen. Ein gut riechendes Shampoo ist jedoch keine Lösung, da Menschenshampoo schädlich für Hunde ist und der pH-Wert der Haut eines Hundes anders als bei Menschen ist. Hundeshampoo duftet meist nicht, aber das ist auch gar nicht notwendig – der Hund sollte einfach nach Hund riechen. Wenn der Hund sich jedoch in vergammeltem Fisch am Flussufer gewälzt hat, kannst das Hundeshampoo zum Beispiel mit Kräutern die ätherische Öle enthalten, vermischen.
Aber was brauche ich denn für die Fellpflege?
Heutzutage gibt es unzählige Angebote zur Hundepflege in Tierläden und im Internet, aber 90% davon sind unnötig. Tatsächlich brauchst Du nur wenige Dinge, um für ein gesundes Fell zu sorgen. Wir haben bereits die Ernährung besprochen, also bleibt nur noch eine Bürste, die für jede Rasse wichtig ist. Für Hunde mit kurzem Haar gibt es Noppenbürsten, je länger sie sind, desto besser erreichen sie das Fell. Für alle anderen Rassen mit lockigem oder langem Fell ist eine Drahtbürste empfehlenswert. Die Pins sollten umso länger sein, je länger das Fell ist, damit Du nahe genug an die Haut herankommst und das Fell nicht verfilzt. Eine gute Drahtbürste ist nicht kratzig und aus einem nicht rostenden Material gefertigt.
Ein guter Kamm darf in keinem Hundehaushalt fehlen und ist besonders effektiv nach dem Bürsten. Mit ihm solltest Du das Fell zusätzlich durchkämmen, um kleine Verfilzungen herauszubekommen. Das ist besonders wichtig bei “Coat”-Rassen wie dem Tibet Terrier, Briard und Bearded Collie. Nur mit einem Kamm kannst Du die Unterwolle entfernen, sonst wird das Fell blasser und die Luftzirkulation verringert sich, was zu schnellerer Verfilzung führt. Kämme gibt es in vielen Ausführungen: mit oder ohne Griff, mit oder drehbaren Zinken und aus verschiedenen Materialien wie Holz, Metall oder Plastik. Wichtig ist, dass Du sie vor dem Kauf in die Hand nimmst und testest, um das beste Modell zu finden. Es gibt auch unter Bürsten und Kämmen schwarze Schafe.
Nun wünsche ich Dir viel Erfolg und gutes Gelingen bei der Pflege Deines Hundes. Jedes Wort in diesem Text wurde im Sinne der Gesundheit Deines Hundes geschrieben. Wenn Du Dich hier und da ertappt gefühlt hast, dann überlege doch einmal, was Hunde schreiben würden. Aber vielleicht ist es sogar besser, dass manche Hunde sich damit schwer tun 🙂
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